Der Chef-Ausbilder des Tai-Chi-Qigong-Dachverbandes DTB ev bietet mit Ideologie-Freiheit und Faktencheck ein wissenschaftliches Korrektiv zu Ausbildungen der Taijiquan-Qigong-Szene. Der promovierte Philologe sagt: Oft fehlt es Lehrenden an Expertise, Realismus, interkultureller Kompetenz und kritischer Selbstreflektion. Verbreitet sind Heilslehren, Kommerz, Infotainment und Ignoranz - u.a. in "Kampfkunst-Foren" und "Fach-Journalen" sowie bei Themen wie "Qi-Energie", Fajin oder Tuishou-Meister / Freies Push-Hands. Als einschlägig ausgewiesener Kenner informiert der Dan-Träger mit fünf Jahrzehnten Erfahrung über seine Lehrmeister - mit kritischen Updates aus heutiger Sicht. Kontakt: Mail, Tel: 040-2102123).
Beim Thema "Pushhands / Tuishou" taucht unvermeidlich die "Graue Eminenz" Zhang Sanfeng auf. Was hat es damit auf sich und ist es einer tieferen Erkenntnis dienlich? Die kurze Antwort lautet "nein".
Ein Teil der Taijiquan-Praktizierenden gehört der "Zhang-Sanfeng-Gemeinde" an. Ihre Gemeinsamkeit ist ihre unkritische Überbewertung von Taiji-Folklore. Dahinter steht das Bemühen, der "Shaolin-Kampfkunst" ihre "Wudang-Kampfkunst" entgegenzustellen und diesem "vagen Phänomen" einzigartige Vorteile zuzuschreiben. Da dies den Blick auf die Realitäten verstellt und zudem leicht widerlegbar ist, distanziere ich mich von solchen Fantasien. Kurz gesagt beinhalten sie folgendes blumiges Narrativ, das man zur Genüge auch aus ähnlichen Bereichen kennt.
Zhang Sanfeng (chinesisch 張三豐 / 张三丰, Pinyin Zhāng Sānfēng, W.-G. Chang San-Feng, ist eine legendäre chinesische Heldengestalt. Einer Legende nach soll er ein daoistischer Mönch gewesen sein, der in den Wudang-Bergen lebte und eine neue Art von Kampfkunst entwickelte - das Taijiquan und dessen Partner-Anwendungen. Diese Tuishou-Routinen folgten einem revolutionären, bis dahin ungekannten Wirkprinzip. Zhang erkannte erstmalig das Prinzip des „weichen Kämpfens“ mit innerer Kraft und leitete daraus die Grundprinzipien der inneren Kampfkünste (內家拳 / 内家拳, Nèijiāquán, kurz Nèijiā) ab. Seine Einsicht gewann Chang Sanfeng, als er eines Tages den Kampf zwischen einer Schlange und einem Kranich beobachtete. Die Schlange wich den harten, schnellen Stößen des Kranichschnabels immer wieder geschickt aus, bis der Kranich erschöpft aufgeben musste. Dies war für Zhang der Beweis, daß "Innere Kraft" auf Flexibilität beruht und "harter Kraft" überlegen ist.
Abstract/ Archiv > Vortrag Taijiquan > Historie/ Wudang > Chang Sanfeng, Zhang San Feng Tai Chi Experten. Siehe dazu auch das 2. internationale Tai Chi Symposium in den USA.
Update: Artikel von Dr. Langhoff "Die historische Entwicklung innerer Kampfkünste - eine sino-japanische Vergleichsstudie". Update: Zitate von Threadgill Tobin E. TSYR-Meister
Chang Sanfeng - der "Tai-Chi-Patriarch" |
|
Der Legende nach wird Chang Sanfeng (Chang San Feng) in Verbindung gebracht mit Innerer Kampfkunst und mit Tai Chi Chuan. Er soll ein Mönch aus dem Wudang-Gebirge gewesen sein. Seine Person ist wissenschaftlich jedoch nicht ganz gesichert. Ihm wird häufig die "Erfindung" der 13 Stellungen zugeschrieben, also die 8 Techniken/ Energien und die 5 Haltungen. Chang Sanfeng steht dabei stets für die in der Inneren Kampfkunst geforderte Weichheit, Nachgiebigkeit und Yin-Yang-Strategie. Chang Sanfengs Schriften, Theorien und Techniken sollen später von dem legendären Wang Chungyueh und einem seiner Schüler Chiangfa weiterentwickelt worden sein. Ungeklärt ist, ob dieser die Chen-Familie mit Tai Chi vertraut machte oder Tai Chi von den Chens erst erlernte. Archive Notfall Wushu: Tai Chi Selbstverteidigung. Archive: Unbewusste Natürlichkeit - die Kunst des Wu Wei. |
Chang Sanfeng aus dem Wudang-Gebirge wird unter Kampfkunst-Aspekten im Zusammenhang gesehen mit Tamo aus dem Shaolin-Kloster. Dabei geht es um die Teilung der Wushu-Stilrichtungen in Innere Stile (aus China) und äußere Stile (aus Indien). Chang Sanfeng soll taoistische Gesundheitsprinzipien und Kenntnisse von Energie-Zirkulation mit äußerer Kampfkunst, die er vorher erlernt hatte, in seine Tai-Chi-Theorie eingearbeitet haben. Quellennachweis/ weiterlesen: Chang Sanfeng San Feng.
Für Aus- und Fortildungen bietet der Zentral-Verband DTB ein umfangreiches bewährtes Konzept mit berufsbegleitendem Block-Unterricht und Übertragarkeit in den beruflichen und privaten Alltag (Alltagstransfer). Neu hinzu gekommen ist das Training der Widerstandskräfte mit dem Eisenhemd-Qigong. Ansprechpartner, Glossar, Personen-Register und Kurs-Kalender s. die Regionalstelle NORD Hannover und Hamburg. Faszien-Qigong und Taiji für Lebenskraft.
Laut einer Legende entwickelte der Mönch die Innere Kampfkunst Tai Chi nach einem Traum, gemäß einer anderen Legende jedoch, nachdem er einen Kampf zwischen einer Schlange und einem Vogel beobachtet hatte. Den harten Angriffen des Vogels begegnete die Schlange mit kreisförmigen, fließenden Bewegungen. Gemäß der Yin-Yang-Philosophie zeigte dies dem Mönch das Weichheit über Härte siegen kann.
Es ist zweifelhaft, ob Chang Sanfeng wirklich der offizielle Begründer des Tai Chi angesehen werden kann, wie es z. B. Vertreter des Chen-Stils und des Yang-Stils behaupten. Der Mönch ist in ganz Ostasien sehr bekannt durch Überlieferungen, Legenden und Geschichten. In seiner Biographie in der "Chronik des höchsten Gipfels des Taiho" wird der Heilige anschaulich beschrieben als stark und von großer Statur. Der Ahnherr des Tai Chi bezeichnete sich selbst als "Meister der dreifachen Fülle" (San-feng). Viele Tai-Chi-Historiker wie z. B. Wile gehen davon aus, das Chang Sanfeng mit dem Entwickeln innerer Kampfkünste und des Tai Chi im besonderen nichts oder wenig zu tun gehabt hat. Sie gehen davon aus, das diese Legende besonders von der Yang-Familie Ende des 19. Jahrhunderts propagiert wurde, um ihrem Tai Chi tiefere historische Wurzeln zu geben. Siehe dazu auch die Einschätzung von Meister Yang Zhenduo.
Chang Sanfeng Zhang San Feng. German Instructors ´concerns on DTB-Certification of ITCCA and IYFTCCA (IYSTCCA) of Yang Family Taijiquan.
Göttingen-Regionalseite des DTB: Ausbilder-Netzwerk: Seit 1996 bietet der gemeinnützige Taijiquan-Qigong-Dachverband DTB allen in Deutschland Lehrenden ein umfangreiches Curriculum mit WB-Qualitätssiegel: Termine, Kosten und Lehrinhalte hier: Göttingen Tai Chi Ausbildung.
Ich selbst praktiziere seit ca. fünfzig Jahren Übungen des Chinesischen Yoga. Sie weisen eine extreme Bandbreite auf, die von Stille-Übungen über DaoYin-Dehnung bis zum "Harten Qigong" reicht. Meine bereits im Jahr 2000 erstellte DVD für das Heimstudium beinhaltet eine Fülle unterschiedlichster Übungen, aus denen sich jeder ein paßgerechtes Programm zusammenstellen kann. Die DVD ist auch als USB-Stick erhältlich. Zudem gibt es Schritt-Für-Schritt-Lektionen für Anfänger und Fortgeschrittene zum kostenfreien Download. Bildunterschrift: Chinesches Yoga: Meditative Techniken mit Dr. Langhoff: Stress-Abbau, Entspannung, Resilienz und Innere Kraft für den Alltag. Weiterlesen: Chinesisches Yoga.
Folge 3: Nils Klug, DDQT-Mitglied, erklärt seine Sicht zur Qualitätssicherung der Taiji-Qigong-Szene. Siehe Serie "Bemerkenswerte Begebenheiten - Top oder Flop": Nils Klug (DDQT), Taiji-Forum Hannover: Tai Chi, Pushhands, Multimedia.
Folge 4: Dr. Peter Wolfrum leitet mit seiner Frau seit 1999 die Schule DALÜ in Leverkusen. Mehr zu seinen Funktionen in Organisationen wie dem Lobbyverband DDQT hier: Peter Wolfrum, Schule "DALÜ" in Leverkusen.
Folge 2: Die Leiterin der Qilin-Akademie Gudrun Geibig ist eine Art "Szene-Pionier". Lange war ihr "Taiji-Raum" in Aschaffenburg ein "Mekka" für ihre Fans. Sie bietet ZPP-Ausbildungen im BVTQ-Netzwerk. Mehr zu den ZPP-Verschärfungen der notwendigen Curricula und Modul-Verantwortlichen hier: Gudrun Geibig, Aschaffenburg (Qilin-Akademie).
Kritik an der bundesdeutschen "Taiji-Qigong-Szene" kommt von mehreren Seiten - unbeachtet bleibt oft der Einfluß chinesischer Meister und ihrer Familien-Dynastien. Weiterlesen: "Taiji-Qigong-Szene".