Der Chef-Ausbilder des
Tai-Chi-Qigong-Dachverbandes
DTB ev bietet mit
Ideologie-Freiheit und
Faktencheck ein
wissenschaftliches Korrektiv
zu
Ausbildungen der
Taijiquan-Qigong-Szene.
Der promovierte Philologe
sagt: Oft fehlt es Lehrenden
an Expertise, Realismus,
interkultureller Kompetenz
und kritischer
Selbstreflektion. Verbreitet
sind Heilslehren, Kommerz,
Infotainment und Ignoranz
- u.a. in "Kampfkunst-Foren"
und
"Fach-Journalen" sowie bei
Themen wie "Qi-Energie", Fajin
oder
Tuishou-Meister / Freies Push-Hands.
Als einschlägig
ausgewiesener Kenner
informiert der Dan-Träger
mit fünf Jahrzehnten
Erfahrung
über seine Lehrmeister -
mit kritischen Updates aus heutiger
Sicht. Kontakt:
Mail, Tel: 040-2102123).
Toby Threadgill, Vorstand
des Takamura-ha Shindo
Yoshin Ryu Jujutsu
Der
Meister Toby
Threadgill, Kaisho des
Takamura-ha Shindo Yoshin
Ryu Jujutsu, nimmt unter meinen
Lehrern eine Sonderrolle ein
und sie ist
schnell auf den Punkt
gebracht: Der US-Amerikaner
ist - anders als meine
früheren Lehrmeister - kein
Asiate. Ähnlich wie mein
Lehrer
Wado-Karate-Meister Teruo Kono
(8. Dan, Shihan)
ist auch der Nachfolger von
Yukiyoshi Takamura "in
beiden Welten zuhause". Es
ist diese seltene
"interkulturelle Kompetenz",
die den Austausch mit
Threadgill und seine Seminare so
beliebt und erfolgreich
macht. Was ich von dieser
Ikone lernen durfte, stufe
ich ein als "Kronjuwelen"
oder "Tafelsilber" - es ist
eine perfekte Ergänzung zu
all dem, was mir T. Kono und
meine chinesischen
Lehrmeistern vermittelten.
Das profunde Wissen von
Threadgill Sensei ist für
mich auch richtungweisend
für meine Forschungen über
das
Chinesische Yoga. Ich
beziehe mich damit insbesondere
auf die
Nairiki-No-Gyo (Übungen zur
Entwicklung Innerer Kraft) und
auf die mit
Taiji-Prinzipien identische
Yoshin-Essentials der
Takamura-Ryuha. Mehr zu
dem Bezug zum Chinesischen
Yoga hier: Takamura-ha Shindo Yoshin
Ryu Jujutsu von Toby
Threadgill.Mehr
dazu: Martial Arts Research T-SYR / Threadgill
Sensei.
Threadgill Sensei und die
Takamura-Ryuha im
größeren Kontext
Als Tobin Edward Threadgill
vor nunmehr vierzig Jahren
Schüler von
Yukiyoshi Takamura
wurde, konnte er sicher
nicht erahnen, wie sehr er
den späteren Verlauf der
weltweiten Förderung und
Verbreitung des von seinem
Lehrer in den USA
begründeten Takamura-ha
Shindo Yoshin Ryu prägen
sollte. Die damals in Japan
noch bestehende
Yoshin-Hauptlinie und ihr
Domonkai-Verband gibt es
heute nicht mehr.
Threadgill gilt heute als der
beste Interpret der
Post-Takamura-Ära und er ist
ein engagierter Netzwerker
mit erstklassigen Kontakten
zu befreundeten
Organisationen. Besonders
lehrreich sind seine
Beiträge auf Kampkunst-Foren
und seine öffentlichen
Video-Diskussionen wie etwa
die von Mike Kessler
initiierte über die
japanische Lehrmethodik
SHU-HA-RI:
https://www.facebook.com/watch/?v=722247218652511. Teilgenommen haben
Ellis Amdur, George Ledyard,
Paul Manogue u. a.
Für meine Forschungen bildet Toby Threadgills
Expertise über
das "Takamura-ha
Shindo Yoshin Ryu Jujutsu"
einen Dreh- und Angelpunkt
- und das für mehrere Ebenen.
Historie, Techniken und
Prinzipien dieser
japanischen
Samurai-Kampfkunst eröffnen
mir aufschlußreiche
Einblicke in klassisch-traditionelle
Budo-Konzeptionen Innerer Kraft
Man bezeichnet sie vereinfachend und
generalisierend als "Nairiki"
(abgrenzend von "Gairiki") *. Diese "Ju-Charakteristik flexibler Verbundenheit"
offenbart mir vieles, was
ich im Wado-Ryu-Karate über
fünf Jahrzehnte kennen und
schätzen gelernt habe. Zu
den wichtigsten
Schlüssel-Begriffen zählen
"Körper-Struktur",
"Budo-Body", "natürliche
Bewegung" und "Entspannung". All dies ist
auch Thema auf meinen
DTB-Lehrgängen für
Tai-Chi-Qigong-Ausbildung.
Die
Takamura-Ryuha basiert auf der Philosophie
und dem Geist vor der Meiji-Ära.
Obwohl die Nebenlinie angepasst
wurde an ein westliches
Umfeld, gilt dieses "Sogo Bujutsu" als
Koryu (klassische
Kampfkunst mit und
ohne Waffen). Das
außerordentliche Wissen
des Gründers Y. Takamura über Budo-Internals
der Samurai
wird auch heutige
Praktizierende
überraschen und anregen.
Interessant für DTB-Lehrer:
Die Prinzipien dieses
traditionellen Budo-Stils
stammen aus dem chinesischen
Wushu und finden sich bis
heute auch im Tai Chi und
Qigong.
Verbandspolitik
Über die Verbandspolitik des Yoshin-Kai-Verband
dringt wenig an die
Öffentlichkeit. Threadgills
Funktion als offizieller
Kaisho wird eine wahre
Herausforderung sein mit
vielschichtigen Abwägungen:
Bekanntlich geht es beim TSYR-Curriculum
für die weltweiten Dojos ja
um die Balance zwischen
Bewahren seiner Ryuha und
stetiger behutsamer Anpassung
an sich ändernde
Gegebenheiten. Die
SYR-Klassifizierung als
"Koryu (alte Schule)" macht
diese Verantwortung nicht
gerade geringer. Weitere Aspekte der
Verbandspolitik kommen hier erschwerend hinzu.
Mein Eindruck: Man zieht
zwar am selben Strang - aber
nicht in die gleiche
Richtung. Dies zeigen mir
öffentliche Äußerungen und
auch interne Unterlagen.
Die persönliche
Bekanntschaft und der offene
Austausch mit Toby
Threadgill führte dazu, daß
der TSYR-Kaisho 2013 einen
internationalen Lehrgang
leitete in Kooperation mit
meinem Verein, dem Tai Chi
Zentrum Hamburg ev.. Der
intensive Zuwachs an
Erkenntnissen inspirierte mich
in der Folgezeit zu einer
Vielzahl neuer Projekte und
Recherchen. Auch die langjährigen
Kontakte mit
der SYR-Community haben viel bewirkt - für
mich und für DTB-Mitglieder
**.
Doch die Zusammenarbeit
gestaltete sich zunehmend schwieriger
als erhofft. Eine Hürde war
für mich eine Art
"Politischer Korrektheit",
wie man sie in
Martial-Arts-Associations
des öfteren antrifft. Zwar
war Threadgill Sensei mir
gegenüber sehr fair, aber im
Yoshinkai- Verband, dem er
als Kaisho vorsteht, finden
sich kontroverse
Vorstellungen über den
"richtigen Weg" und darüber,
wie man öffentliche
Statements über das Shindo
Yoshin Ryu der
Post-Takamura-Ära handhaben
solle.
Insofern war ich
auch darauf gefaßt, daß unsere
offizielle Seminar-Ankündigung auf
www.shinyokai.com gelöscht wurde
- überrascht war ich jedoch,
daß auch all die lehrreichen
persönlichen
Threadgill-Posts entfernt
wurden! Der
Takamura-Nachfolger erscheint
mir in dieser Hinsicht in
manchen
Bereichen "als ein
Getriebener mit geringer
Beinfreiheit". Erschwerend
kommt hinzu, daß in der
SYR-Community
Mißverständnissse,
Unkenntnis und
quasi-religiöse Neigungen
offenkundig sind. Auch mein
Faktencheck ist in diesem
Ambiente nicht
überall willkommen.
Toby Threadgill hat im
Vorstand des Yoshinkai-Verbands
für das
Takamura-ha Shindo Yoshin
Ryu Jujutsu eine
einzigartige Stellung, weil
er
vertraut ist mit westlicher
und östlicher Weltsicht -
genau so wie ich als
Vorstand des
DTB-Dachverbands. Insofern
hat unsere Zusammenarbeit
eine gemeinsame Basis, die
andersgeartet ist als die
mit chinesischen
Großmeistern. Shihan
Teruo Kono
ordne ich ein als eine Art
"Brückenbauer".
Einerseits war er geprägt
von der japanischen
Weltsicht inclusive des
Bujutsu, aber andererseits
hat er sich im Laufe der
Jahrzehnte vertraut gemacht
mit westlichen Denkweisen.
Meine persönliche Herangehensweise an
die Kooperationen mit
Verbänden ist bis heute
immer gleich geblieben - mir
ging es um Respekt und
interkulturelle Kompetenz.
Aus der Kombination
westlicher und der östlicher
Sehweisen ergeben sich stets
vielfältige Synergien. Ich
betone, daß ich dies nicht
als "Kompromiß" einstufe
sondern als eine
Ganzheitlichkeit, die mehr
ist als die Summe der
Einzelteile. Und genauso
wichtig: Ich reklamiere für
mich ein "Führungsauge"; das
bedeutet, im Zweifelsfall
schaue ich mit dem "Auge
westlicher Standards der
Erwachsenenbildung".
Das Takamura-ha Shindo
Yoshin Ryu Jujutsu
Seit dem Verfassen des
Original-Artikels "Toby Threadgill und das
Takamura-ha Shindo Yoshin
Ryu Jujutsu" haben sich die
"Takamura-Welt" und die
Formate der Threadgill-Seminare
entscheidend
verändert - mit
Auswirkungen, die
unterschiedlich
interpretiert werden. Eine
öffentliche Diskussion
darüber vermisse ich sehr.
Den
eng-gefaßten Auffassungen
der TSYR-Community stelle
ich meinen Ansatz
"Outside-The-Box" gegenüber
- er erscheint mir
aussagekräftiger und
leichter verständlich.
Dies möchte
ich verdeutlichen mit
Recherchen zu chinesischen
Ursprüngen des Shindo Yoshin
Ryu und den Meistern
des Qigong und Tai Chi
(Taijiquan).
Von vielen wurde ich
persönlich unterrichtet.
Auch sie nahmen wie
Threadgill Sensei meine
Einladungen für Seminare in
Hamburg an.
Was ich lernte, verband ich
mit meinen Kenntnissen im
Wado-Ryu-Karate von T. Kono
und H. Otsuka. Bedeutsam
für mich ist, daß ihre
Kenntnisse über das
Okinawa-Karate weit
hinaus gehen über die Lehrmethodik
von Gichin Funakoshi. Dazu
gehören Elemente, die von
China nach Okinawa
gelangten. Sie sind
beispielsweise auch im
Goju-Ryu-Karate und seinen
aus China stammenden
Prinzipien erhalten.
In östlicher Kampfkunst
spielen Partnerdrills (Tuishou
/ Push Hands) eine zentrale
Rolle. Threadgill Sensei legt
viel Wert auf solche Partner-Arbeit
(Kunren) und auf Nairiki-Prinzipien
Innerer Kampfkunst. Sie
stammen aus dem "Tafelsilber
des chinesischen Neijia".
Beim Vormachen solcher
Techniken kommentiert
der Meister gern: "This
looks pretty Chinese". Siehe
dazu
Toby Threadgills
Kunren (Partner-Drills) des
Takamura-ha Shindo
Yoshin Ryu Jujutsu.
Lineage:
Takamura-ha
Shindo Yoshin Ryu Jujutsu -
Abspaltung von der SYR-Hauptlinie
Takamura-ha Shindo
Yoshin-Ryu Jujutsu
verkörpert die Philosophie
und den Geist einer früheren
Ära Japans, angepasst an ein
westliches Umfeld. Es
ist ein Sogo Bujutsu also
eine klassische
Kampfkunst-Tradition mit und
ohne Waffen.
Takamura-ha Shindo Yoshin-ryu, embodies the philosophy and
spirit of an earlier era of Japan adapted to a Western setting. ... SYR is a sogo
bujutsu or comprehensive martial arts tradition. Teachings include
both classical weaponry and empty handed applications, studies that
were historically embraced by the warrior class of feudal Japan
(http://www.shinyokai.com/interviews.htm).
Japanese "Shindō
Yōshin-ryū (新道楊心流)" is a
traditional school ("Koryu")
of "Budo (martial arts)",
applying jūjutsu principles
of flexibility and
connectedness. Hence
the name "Willow Nature".
These elaborate virtues
stem from Chinese martial
arts. The style is based on the spirit of an earlier era of
Japan. The
first kanji originally meant
"新(new)", but was later
changed into
the homophonic "神 (sacred,
divine).
Das japanische „Shindō
Yōshin-ryū (新道楊心流)“ ist eine
traditionelle Schule
(„Koryu“) des „Budo
(Kampfkunst)“, die
Jūjutsu-Prinzipien der
Flexibilität und
Verbundenheit anwendet.
Daher der Name
"Weiden-Natur". Diese ausgeklügelten
Eigenschaften stammen aus der
chinesischen Kampfkunst. Die
Stilart basiert auf dem Geist
einer früheren Ära Japans. Das erste Kanji bedeutete
ursprünglich „新 (neu)“, wurde
aber später in das
gleichklingende „神 (heilig,
göttlich)“ geändert.
DTB-Netzwerk-Bildung
in den Bundesländern
DTB-Ausbilder organisieren
Austausch-Treffen und
trainieren gemeinsam als
Vorbereitung für die
Lizenzverlängerungen. Die
Trägerschaft übernehmen die
Vereine Vor Ort
turnusgemäß.. Gelistet sind
aktuell alle Bundesländer
und Landeshauptstädte:
Sie fokussieren auf
die Hinwendung zu "Nairiki
(Innere Kraft" und die
Abkehr von "Gairiki (Rohe
Kraft)". Dies steht in engem
Zusammenhang mit den
chinesischen Wurzeln der
Kampfkunst. S. auch die
Dokumentation
Takamura-ha Shindo Yoshin
Ryu Jujutsu von Toby
Threadgill.