Toby Threadgill, Vorstand
des Takamura-ha Shindo
Yoshin Ryu Jujutsu
Toby Threadgills "Takamura-ha
Shindo Yoshin Ryu Jujutsu"
ist
ein Dreh- und Angelpunkt
meiner Forschungen.
Historie, Techniken und
Prinzipien der japanischen
Samurai-Kampfkunst
eröffnen mir aufschlußreiche
Einblicke in ein
Budo-Konzept Innerer Kraft, was man
vereinfachend und
generalisierend als "Nairiki"
(abgrenzend zu "Gairiki") bezeichnet
*. Dieses
"Ju (flexible Verbundenheit)" offenbart
mir vieles, was ich im
Wado-Karate über fünf
Jahrzehten kennen und
schätzen gelernt habe.
Wichtige Schlüssel-Begriffe
sind "Entspannung",
"Körper-Mechanik",
"Budo-Body" und "natürliche
Bewegung". All dies ist auch Thema
auf DTB-Lehrgängen zur
Lizenzverlängerung.
Takamura-ha Shindo
Yoshin-Ryu basiert auf der Philosophie
und dem Geist vor der Meiji-Ära.
Obwohl die Nebenlinie angepasst
wurde an ein westliches
Umfeld zählt dieses "Sogo Bujutsu" als
Koryu (klassische
Kampfkunst mit und
ohne Waffen). Takamuras
tiefes Wissen über Budo
werden moderne
Praktizierende
überraschen und anregen.
Interessant für DTB-Lehrer:
Die Prinzipien dieses
traditionellen Budo-Stils
haben Gemeinsamkeiten mit
denen des Tai Chi und
Qigong.
Die persönliche
Bekanntschaft mit Toby
Threadgill führte dazu, daß
der TSYR-Kaisho 2013 einen
internationalen Lehrgang
leitete in Kooperation mit
meinem Verein, dem Tai Chi
Zentrum Hamburg ev.. Der
intensive Austausch inspirierte mich
in der Folgezeit zu einer
Vielzahl neuer Projekte und
Recherchen. Auch die langjährigen
Kontakte mit
der SYR-Community haben viel bewirkt - für
mich und für DTB-Mitglieder
**.
Doch die Zusammenarbeit
stieß
- wenig überraschend - rasch
an Grenzen der "Politischen
Korrektheit", wie man sie in
der Verbände-Politik häufig
findet. Zwar war Threadgill
Sensei mir gegenüber sehr
offen, aber im Yoshinkai-
Verband, dem der Kaisho vorsteht,
finden sich unvereinbare
Vorstellungen über den "richtigen Weg" und
darüber, wie man
mit dem heutigen Takamura-ha Shindo
Yoshin Ryu Jujutsu umgehen
solle.
Insofern war ich auch nicht
überrascht, daß unsere
Seminar-Ankündigung auf
shinyokai.com gelöscht wurde
- ebenso viele wichtige
Threadgill-Posts. Der
Takamura-Nachfolger scheint
mir insofern in kritischen
Bereichen wie ein
"Getriebener mit sehr geringer
Beinfreiheit". Zu
Cancel-Culture kommt
erschwerend
hinzu, daß in der
SYR-Community
Mißverständnissse, Nicht-Wissen und quasi-religiöse
Neigungen immer wieder
offenbar werden.
Die Welt des
Takamura-ha
Shindo Yoshin Ryu Jujutsu
Seit dem Verfassen des
Original-Artikels "Toby Threadgill und das
Takamura-ha Shindo Yoshin
Ryu Jujutsu" haben sich die
"Takamura-Welt" und ihre
Formate stark
verändert - mit
Auswirkungen, die sehr
unterschiedlich
interpretiert werden. Den
eng-gefaßten Auffassungen
der TSYR-Community stelle ich
meinen Ansatz
"Outside-The-Box" gegenüber
- er erscheint mir
aussagekräftiger, leichter
verständlich - und näher
an den Fakten.
Dies möchte
ich verdeutlichen im Zusammenhang
mit den chinesischen
Ursprüngen des Shindo Yoshin
Ryu und den Meistern
des Qigong und Tai Chi
(Taijiquan).
Eine wichtige Rolle spielt dabei Tuishou-Partnerdrills (Push Hands). Threadgill Sensei legt
viel Wert auf Partner-Arbeit
(Kunren) und auf Prinzipien
Innerer Kampfkunst. Sie
stammen aus dem "Tafelsilber
des chinesischen Neijia".
Beim Vormachen solcher
Techniken kommentiert
der Meister gern: "This
looks pretty Chinese". Siehe
dazu
Toby Threadgills
Kunren (Partner-Drills) des
Takamura-ha Shindo
Yoshin Ryu Jujutsu.
Toby Threadgill hat im
Vorstand des Yoshinkai des
Takamura-ha Shindo Yoshin
Ryu Jujutsu eine
einzigartige Stellung, weil
er als US-Amerikaner
vertraut ist mit westlicher
und östlicher Weltsicht -
genau so wie ich als
Vorstand des
DTB-Dachverbands. Insofern
hat unsere Zusammenarbeit
eine gemeinsame Basis, die
andersgeartet ist als die
mit chinesischen
Großmeistern. Shihan
Teruo Kono
ordne ich ein als eine Art
"Brückenbauer".
Einerseits war er geprägt
von der japanischen
Weltsicht inclusive des
Bujutsu, aber andererseits
hat er sich im Laufe der
Jahrzehnte vertraut gemacht
mit westlichen Denkweisen.
Meine Herangehensweise an
die Kooperationen mit
Verbänden ist bis heute
immer gleich geblieben - mir
ging es um Respekt und
interkulturelle Kompetenz.
Aus der Kombination
westlicher und der östlicher
Sehweisen ergeben sich stets
vielfältige Synergien. Ich
betone, daß ich dies nicht
als "Kompromiß" einstufe
sondern als eine
Ganzheitlichkeit, die mehr
ist als die Summe der
Einzelteile. Und genauso
wichtig: Ich reklamiere für
mich ein "Führungsauge"; das
bedeutet, im Zweifelsfall
schaue ich mit dem "Auge
westlicher Standards der
Erwachsenenbildung".
Bezüge zum Chinesischen Yoga
Threadgill Sensei verfügt
als höchste Autorität der
Takamura-Ryuha auch über
profundes Wissen, das für
Chinesisches Yoga
richtungweisend ist -
insbesondere die
Nairiki-No-Gyo und mit
Taiji-Prinzipien identische
Bujutsu-Essentials. Mehr zu
dem Bezug zum Chinesischen
Yoga hier:
Takamura-ha Shindo Yoshin
Ryu Jujutsu von Toby
Threadgill.
Takamura-ha
Shindo Yoshin Ryu Jujutsu -
Abspaltung von der SYR-Hauptlinie
Takamura-ha Shindo
Yoshin-Ryu Jujutsu
verkörpert die Philosophie
und den Geist einer früheren
Ära Japans, angepasst an ein
westliches Umfeld. Takamuras
tiefe Einblicke in die
Essenz der Kampfkünste
werden moderne
Budo-Praktizierende
überraschen und anregen. Es
ist ein Sogo Bujutsu also
eine klassische
Kampfkunst-Tradition mit und
ohne Waffen.
Takamura-ha Shindo Yoshin-ryu, embodies the philosophy and
spirit of an earlier era of Japan adapted to a Western setting.
Takamura's deep insights into the essence of martial arts will
surprise and stimulate modern budo practitioners. SYR is a sogo
bujutsu or comprehensive martial arts tradition. Teachings include
both classical weaponry and empty handed applications, studies that
were historically embraced by the warrior class of feudal Japan
(http://www.shinyokai.com/interviews.htm).
Japanese "Shindō
Yōshin-ryū (新道楊心流)" is a
traditional school ("Koryu")
of "Budo (martial arts)",
applying jūjutsu principles
of flexibility and
connectedness. Hence
the name "Willow Nature".
These elaborate virtues
stem from Chinese martial
arts. The style is based on the spirit of an earlier era of
Japan. The
first kanji originally meant
"新(new)", but was later
changed into
the homophonic "神 (sacred,
divine).
Das japanische „Shindō
Yōshin-ryū (新道楊心流)“ ist eine
traditionelle Schule
(„Koryu“) des „Budo
(Kampfkunst)“, die
Jūjutsu-Prinzipien der
Flexibilität und
Verbundenheit anwendet.
Daher der Name
"Weiden-Natur". Diese ausgeklügelten
Eigenschaften stammen aus der
chinesischen Kampfkunst. Die
Stilart basiert auf dem Geist
einer früheren Ära Japans. Das erste Kanji bedeutete
ursprünglich „新 (neu)“, wurde
aber später in das
gleichklingende „神 (heilig,
göttlich)“ geändert.