Meister Wu Tunan 1884-1989

Aus einem kränklichen Kind Wu Tunan wurde ein kerngesunder Mensch, der noch mit 100 Jahren Kampfkunst und Selbstverteidigung demonstrierte, darunter Fajin / Ling Kong Jin, also die Verteidigung mit Qi und Fajin "durch die Luft", wie die Chinesen sagen, ohne körperliche Berührung des Gegners. Diese geheimnisvolle, im Spirituellen wurzelnde Kampf-Technik lernte er von seinem Lehrer Yang Shaohou. Dieser Enkel von Yang Luchan gilt als bester Kämpfer der 3. Generation der Yang-Familie.

Wu Tunan - Meister des Wu-Stil und Yang-Stil
	Meister Wu Tunan (linkes Bild) gilt als einer der größten, wichtigsten Tai-Chi-Meister der Neuzeit. Er begann bereits mit neun Jahren aus gesundheitlichen Grünen mit dem Tai Chi - acht Jahre unter Meister Wu Jianquan und dann vier Jahre unter Meister Yang Shaohou (rechtes Bild), dem Bruder von Yang Chengfu. Seine Form des Yang-Stils ist enger an den berühmten Kampfkunst-Meister Yang Luchan angelehnt, während Yang Chengfu den Yang-Stil bekanntlich an die sich ändernden Verhältnisse anpasste. Schon früh befasste sich der einer Gelehrten-Familie entstammende Wu Tunan mit Forschungen zu Tai Chi, Kampfkunst und Gesundheit und wurde im Laufe der Zeit eine einflussreiche Autorität. Wu Tunan betonte zeit seines Lebens die schier unermessliche Tiefe des "Weges" der Inneren Kampfkünste (s. Traditionelles Tai Chi) und betonte die Notwendigkeit des lebenslangen Übens. Vielen Schülern zeigte er die spirituellen Aspekte und die ganzheitliche Natur des "Schattenboxens" auf.

Archive Notfall Wushu: Tai Chi Kampfkunst. Tipp: Tai Chi als Kampfsport, Kampfkunst und Selbstverteidigung.

 Info bietet auch die Yang-Stil-Seite www.yang-tai-chi.org und das Thema Chu King Hung.

Wettkampf-Doku: Push-Hands-Meister

Die oft gestellte Frage "Wie testen sich Push-Hands-Meister" klingt in meinen Ohren recht romantisch. In Esoterik-Kreisen wird hier oft das (wahrscheinlich frei erfundene) Treffen der Meister Song Shuming und Yang Shouchung im Peking der 1920´er Jahre angeführt, bei dem die Meister mit körperlichem Arm-Kontakt gegenüberstanden, ohne sich zu bewegen. So haben beide den "Lackmus-Test" gut bestanden bzw. überstanden. Vom Aspekt der Meisterschaft her macht die Frage aber natürlich durchaus Sinn. Streng genommen dürfte sie nur innerhalb ein und desselben Stils ausgehandelt werden, damit man nicht "Äpfel mit Birnen" vergleichen muß. Doch letztlich kann sich eine Kampfkunst nur beweisen, wenn sie aus dem eigenen Dunstkreis heraustritt und sich mit "Externen" mißt. Und da sieht es für Push-Hands-Meister des Tai Chi Chuan (Taijiquan) bekanntlich schlecht aus. Siehe: TUISHOU: Push-Hands-Meister.