Der Chefcoach des
Tai-Chi-Qigong-Dachverbandes
DTB ev bietet ein
wissenschaftliches Korrektiv
zu "Szene-Ausbildungen".
Der promovierte Philologe sagt:
Oft fehlt es Lehrenden an Expertise,
interkultureller Kompetenz
und Realismus.
Verbreitet sind Heilslehren,
Kommerz, Show und Ignoranz
- u.a. in "Kampfkunst-Foren"
und
"Fach-Journalen" sowie bei
Themen wie "Qi-Energie", Fajin
oder
Tuishou-Meister / Freies Push-Hands.
Als einschlägig
ausgewiesener Kenner
informiert der Dan-Träger mit
50 Jahren Erfahrung
über seine asiatischen
Lehrmeister -
mit kritischen Updates aus heutiger
Sicht. Kontakt:
Mail, Tel: 040-2102123).
Vorweg:
In meinem Unterricht
verbinde ich die für mich
persönlich sehr ernsthafte,
tiefschürfende Thematik des
"Spirituellen" gern mit
leichterer Kost - nämlich
mit Witzen und Weisheiten.
Einige Kostproben hier:
https://taichi-qigong-richtig-lernen-dr-langhoff.de/weisheiten-witze.html.
Praktizierende östlicher Künste, die sich mit spirituellen Dimensionen befassen, wählen oft östliche Lehrmeister. Auch ich habe von anfang an diesen naheliegenden Weg eingeschlagen. Dabei hatte ich das unglaubliche Glück, Unterricht von ranghöchsten Koryphäen aus China und Japan zu erhalten.
Schon während meiner Schulzeit begann ich, mich mit Meditation und Yin-Yang-Philosophie zu beschäftigen. Dies führte ich auch während meines Linguistik-Studiums an der Uni Hamburg fort, das ich mit der Promotion zum "Dr. der Philosophie" abschloß.
Eine grundlegende Gemeinsamkeit meiner Lehr-Meister war ihr Bezug auf die zentrale Rolle von "Geistig-Seelischem" beim Praktizieren. Der Schlüsselbegriff ist im Chinesischen "Shen" und im Japanischem "Shin". Die Bedeutung "Herz, Seele, Geist" ist sehr umfassend und bringt das Spirituelle gut zum Ausdruck. Die deutsche Übersetzung paßt nur bedingt und ist generell zu eng-gefaßt - besser scheint mir der englische Term "SPIRIT" zu sein.
Alle meiner östlichen Lehrmeister betonten, daß das Körperliche mit dem Geistigem in einem unauflöslichen Zusammenhang bestehe und stets als Einheit agieren müsse. Dadurch sind für mich Kategorien wie Daoismus, Zen-Buddhismus und Shintoismus auch häufig sehr konkret erlebbar und quasi "anfaßbar".
Wer sich mit der internationalen Fachliteratur befaßt, wird bald bemerken, daß es eine Fülle unterschiedlichster Interpretationen zur Spiritualität gibt. Diese Komplexität macht generelle Aussagen fast unmöglich - und noch schlimmer: Mit bloßen Worten und durch Denken kann man sich diesen inneren Dimensionen nur sehr oberflächlich nähern.
Meine Erfahrung deckt sich mit der Einsicht früherer Tao-Meister: Spirituelles kommt häufig "von allein", wenn der Adept reif ist dafür. Ich selber habe für mich daher die Einsicht gewonnen, daß man diese "Shen-Bereiche" eigentlich nicht erlernen kann, sondern das Spirituelles durch die Übe-Praxis quasi "von selber" seinen Platz einfordert - und sich dann ausbreitet in Bereich des privaten und berufllichen Alltags.
Durch westliche Lehrer wie Toby Threadgill habe ich dann zusätzliches Rüstzeug gewonnen, mit dem ich auch kulturelle Ost-West-Unterschiede erkennen konnte.
Dies war für mich umso wichtiger, als ich ja im Laufe meiner Entwicklung die "Qi-orientierte Sehweise" meiner chinesischen Lehrer hinter mir gelassen habe. Ich empfinde ihre "Quasi-Religiosität" als ungeeignet für westliche Erwachsenenbildung darüberhinaus als Hemmschuh für die eigene innnere Weiterentwicklung. Ich empfinde die östlich-traditionelle Auffassung von Spiritualität als Esoterik-Folklore und setze ihr meine eigene Vorstellung entgegen.
Viele Menschen, die sich innerlich entwickeln möchten, sind auf der Suche nach einer Art von "magisch-mystischer Qi-Superkraft". Doch es gibt ja kein "Geheimnis, um den Weg abzukürzen". Daher warne ich vor solchen Illusionen - hier wäre Mißerfolg und Frust vorprogrammiert. Ich empfehle stattdessen "Streben nach Innerer Kraft". Damit meine ich Resilienz, Soft Skills, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit.
Es gibt sowohl Gemeinsamken als auch Unterschiede im Qigong und Tai Chi - und gerade dies bietet individuelle Zugänge zu spirituellen Dimensionen für jeden Interessierten. Zudem muss man sich nicht auf eine Sparte festlegen, denn "alle Wege führen nach Rom" - auch hier! Der Tai-Chi-Qigong-Dachverband DTB integriert daher stets beide Übe-Systeme zu einer Ganzheit. Die DTB-Lehrerausbildung wird organisiert von der Tai-Chi-Qigong-Akademie des DTB-Dachverbandes und seinem wissenschaftlichem Beirat.
Eine der Wirkungsweisen, die dem Tai-Chi-Qigong-Training zugeschrieben wird, betrifft die Balance und zwar sowohl äußerliches also auch innerliches Gleichgewicht. Das Training entwickelt eine vertiefte Eigenwahrnehmung und einen optimierten Muskel-Tonus. Jeder Praktizierende wird bemerkt haben, daß sich auch der Atem-Fluss reguliert und das Zwerchfell stärker in die Atmung einbezogen wird.
Atem heißt auf chinesisch zunächst "Qi" und übertragen auch Lebensenergie. Nach chinesischer Interpretation erhöht Tai-Chi-Qigong-Training zugleich auch stets die Stärkung der Lebenskraft "Qi". Eine zentrale Rolle spielt dabei die Konzeption von "Meridianen". Deutlich wird dieses Verständnis in der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM und an Statements von Yang Chengfu in seinen Zehn Prinzipien. Diese wiederum beziehen sich auf die Darstellungen in den "Klassischen Schriften".
Doch ich halte östliche Sehweisen für nicht ausreichend in der westlichen Gesundheitsbildung. Ich beziehe in meinen Lehransatz wissenschaftliche Forschung mitein. Für mich bietet moderne Faszien-Forschung einen viel besseren Zugang zur Körper-Geist-Einheit als das Konzept von "Qi-Kraft" (vgl. dazu Mind-Body-Medizin). Siehe auch das Thema
Auch grenze ich Spirituelles ab von Esoterik-Folklore.
Auch sollte man sich nicht primär aus spirituellen Erwägungen heraus einer Tai-Chi- oder Qigong-Gruppe anschließen. Dies würde meines Erachtens "das Pferd von hinten aufzäumen".
Kono Sensei hielt die eigene Weiterentwicklung zu einem besseren Menschen für den eigentlichen Kern des "Do" im japanischen Budo. Die Bandbreite reicht von chinesischen Wurzeln über "Kime (Entschlossenheit) und Disziplin bis zum tiefgreifenden Einfluß der "Kami-Spiritualität" des Shintoismus. Das Kern-Ziel war das Zurückfinden zur "Natürlichkeit" - im Bewegen und im Denken gleichermaßen.
Integriert in die historisch-technische Entwicklung sind die Übungen des "Nairiki-No-Gyo", die Toby Threadgill auf einem Seminar in Hamburg unterrichtete. Siehe Toby Threadgill, Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu.
und größtenteils durch Faszien-Erklärungsmodelle erweitert habe.
Spirituelles Erleben bei Tai-Chi-Qigong-Partnertraining s. hier: http://www.pushhands-tuishou.de/