Der Chefcoach des Tai-Chi-Qigong-Dachverbandes DTB ev bietet ein wissenschaftliches Korrektiv zu "Szene-Ausbildungen". Der promovierte Philologe sagt: Oft fehlt es Lehrenden an Expertise, interkultureller Kompetenz und Realismus. Verbreitet sind Heilslehren, Kommerz, Show und Ignoranz - u.a. in "Kampfkunst-Foren" und "Fach-Journalen" sowie bei Themen wie "Qi-Energie", Fajin oder Tuishou-Meister / Freies Push-Hands. Als einschlägig ausgewiesener Kenner informiert der Dan-Träger mit 50 Jahren Erfahrung über seine asiatischen Lehrmeister - mit kritischen Updates aus heutiger Sicht. Kontakt: Mail, Tel: 040-2102123).
Seit dem Jahre 2011 ergänzen die sogenannten "DDQT-Ethikrichtlinien" die Satzung der Interessensvertretung für Taijiquan und Qigong *. Der - sagen wir mal unbekümmerte - Umgang des DDQT mit dem eigenen Moral-Kodex bildet des öfteren ein Thema in meinem Unterricht - den Namen übernehme ich aus der DDQT-Medienarbeit: "Dauerärgernis Langhoff". Damit möchte ich meine Schüler motivieren, nicht alles für bare Münze zu nehmen sondern auch "über den Tellerrand" zu schauen.
Zur Grundhaltung im gegenseitigen Miteinander nennt die DDQT-Doku explizit: "Achtung, Respekt, Wertschätzung und Aufrichtigkeit gegenüber jeder Person". Hier werden die Vereinsmitglieder auf moralische Werte verpflichtet, die selbstverständlich sein sollten. Ein Vorteil ist jedoch unbestritten: Verstöße und "Adhoc-Auslegungen" sind so besser erkennbar und leichter zu sanktionieren.
Wenn man sich allerdings selbst in Führungsriegen nicht an moralische Verpflichtungen des anständigen Miteinanders hält, so kann das auf Dauer natürlich nicht gutgehen. Wenn dann in der Taijiquan-Qigong-Szene noch Esoterik, "Qi-Welten" und Heilslehren den inneren Kompass definieren, so ist schnell eine kritische Grenze überschritten. Daß hier ausgerechnet Lobbyisten als Sachwalter für Ausgewogenheit infrage kommen sollen, wäre indes naiv und wirklichkeitsfremd.
Inzwischen ist das Szene-Image auf einem Tiefpunkt angelangt - und das "Schwarze-Peter-Spiel" nimmt an Fahrt auf. Nun haben auch die Krankenkassen eine Kehrtwende vollzogen und den neuen ZPP-Leitfaden von allen "Szene-Organisationen" gereinigt - genau wie ich es als langjähriger Kassen-Fachberater empfohlen hatte. Auch wird nun für das ZPP-Prüfverfahren ein modernes Scoring-Modell benutzt, wie es auch der DTB anwendet.
In diesem Zusammenhang hat der Vdek auch sein Prüfverfahren verschärft; das bedeutet, daß die bisherigen, hochgelobten "DDQT-Gütesiegel-Standards", die Ausbildungsordnung und die AALL (Allgemeine Ausbildungsleitlinien) für die Kassen-Zulassung ungeeignet sind. Zuvor schon waren wichtige DDQT-Gründungsmitglieder ausgetreten (BVTQ-Netzwerk und Dt. Qigong-Gesellschaft).
Es ist ja so, daß chinesische Künste eine positive innere Entwicklung zum Ziel haben - im Taoismus und Buddhismus gehen Spiritualität, Integrität und Ethik ja Hand in Hand. Auch im Unterrlicht von DDQT-Mitgliedern wird man sich mit der Gretchenfrage befassen müssen, ob man wirklich einen Lehrer haben möchte, der nach Feierabend dem DDQT-Aufruf folgt und Journalisten und Medien auffordert, ihre positiven Berichte über den DTB-Dachverband in den Papierkorb zu werfen und durch DDQT-Hinweise zu "ersetzen".
Als der DDQT damals seinen Cancel-Culture-Aufruf verfaßte, empfand er meine Presse-Arbeit offenbar als eine derartige Bedrohung der DDQT-Mantras und Credos, daß er sein Projekt "Dauer-Ärgernis Langhoff" startete. Es ist hinlänglich beschrieben und belegt, wie er bei dieser Peinlichkeit vorging und wie er versuchte, die DDQT-Mitglieder dafür einzuspannen. Dieses frühe Beispiel von "Cancel-Culture" offenbart mehr über die inneren Einstellungen der Urheber als über die Sache selbst.
Meine professionell-zielgerichtete Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und mein Eintreten für westlich-wissenschaftliche Qualitätskriterien in Lehrer-Ausbildungen wurde in der Taiji-Qigong-Szene strikt abgelehnt - weit verbreitet waren ja Esoterik und Loyalität gegenüber der "politischen Korrektheit" chinesischer Meister und ihrer Familien-Dynastien. Dass solche Mythen und Legenden keine ausreichende Basis lieferten für ein modernes Lehrer-Profil hätte eigentlich für jeden einsehbar sein müssen.
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Der „Deutsche Dachverband für Qigong und Taijiquan e.V. / DDQT“ ist ein Zusammenschluss deutscher Qigong- und Taijiquan-Ausbildungsorganisationen (ABOs), wie Institute, Akademien, Schulen, Vereine, Verbände und Lehrenden, wie AusbilderInnen, LehrerInnen und KursleiterInnen.
Wozu dienen die "AALL (Allgemeine Ausbildungsleitlinien)": http://www.tai-chi-verband.de/ddqt-ethik.htm
Download DTB-Doku über Seminarrichtlinien und Moralvorgaben: Ethikrichtlinien für DDQT-Mitglieder
Updates zu den Allgemeinen Ausbildungsrichtlinien: https://tai-chi-qigong-updates.net/a-ddqt-ethik.html
FAQ zu Statuten der DDQT-Ethikleitlinien für Qigong: http://www.qigong-dachverband.de/ddqt-ethik.htm